Das LEBEN leben ♥

Ich erLEBE ja nun jeden Tag irgendetwas Schönes, worüber ich Romaaaaane schreiben könnte.
Mache ich aber nicht (mehr). Schließlich steht ein von mir selbst geschriebenes Buch in meinem Bücherregal. Das reicht mir, denn ich bin ein genügsamer Mensch :)
Mein heutiges kleines Erlebnis möchte ich euch jetzt aber gern mitteilen…

Ich hatte also einen Brief an die Stadt-Kämmerei (was oder wen kämmen die eigentlich?) fertig und wollte ihn zum Briefkasten bringen. Damit die Behörde Ruhe gibt. Schlafende Hunde soll man ja bekanntlich nicht wecken, hihi :-D
Gesagt… getan. Ich stand also vorm Briefkasten am Postamt und stellte fest, dass er erst Sonntag wieder geleert wird. Also dachte ich mir, ehe mein Brief die Nacht über draußen frieren muss, schaffste den schnell rein ins Warme.
Dort stand eine Riesen-Dreier-Schlange von Zweibeinern vor drei geöffneten Schaltern.
Aber die Schlange kroch nicht vorwärts. Sie lag dort träge aber achtsam auf der Lauer.

Ich hatte als Neu-Leipziger gesehen, dass Menschen, die nur einen bereits frankierten Brief abgeben wollten, an der Schlange vorbei kriechen durften und dass da kein Kunde was monierte.
Also tat ich das auch. Ich machte einen Beschwichtigungs-Bogen um die Massen und reichte der Post-Angestellten hinterm Tresen meinen Brief, als diese gerade mit einem Kunden fertig war. Ich bedankte mich artig und wollte eben aus dem Amt huschen, als ich die mahnende Stimme der Post-Christel hinter mir hörte: „ Da feeeeehlen aber noch 2 Cent!“

Ui, haste wieder eine Preiserhöhung nicht in deinem Hirn abgespeichert, ratterte es in meiner Schaltzentrale.
Ich stockte und kehrte auf dem Absatz um, aber da rief mir die gelbe Post-Maus schon wieder zu, ich könne mir doch draußen am Automaten ´ne Briefmarke ziehen.

Na gut, dachte ich mir, okay… aber ich hatte kein Kleingeld mehr dabei… das war eben für wichtige Sachen, wie Klopapier und Seife draufgegangen… hmmm…

Also sagte ich hörbar und mit einem Lächeln auf den Lippen (ich schwöre): „ Na gut, dann muss ich mich eben hinten anstellen.“
In diesem Moment scherte eine Frau aus der mittigen Schlange aus und drückte mir lachend eine 2-Cent-Briefmarke in die Hand :)
Den einen Cent, den ich noch in meiner Geldbörse fand, lehnte sie dankend ab.
Ich legte ihr die kleine funkelnde Münze trotzdem in ihre Handfläche, bedankte mich und sagte ihr, dass das ein Glücks-Pfennig sei. Wir strahlten beide über das ganze Gesicht, während ich die kleine Briefmarke befeuchtete und an die verlangte Stelle klebte.

Auch die Postfrau musste lachen, als sie mir dann den Brief brav abnahm. Ohne Schlange zu stehen, versteht sich ;)

Beim Verlassen der Dienstleistungseinrichtung schaute ich dankbar in die Gesichter der Menschen und konnte nur Lachfältchen sehen :-D

Die Welt verändert sich, wenn man bei sich selbst anfängt ♥ ♥ ♥