Mein Leben „à la carte“
Draußen tanzen Schneeflöckchen ihren letzten kühlen Tanz, bevor der Frühling mit seinen starken und warmen Gefühlen diese wundervollen Kristalle zum Schmelzen bringt.
Die ersten gelbweißlila Frühblüherfrühlingsboten gingen auch noch mal flugs in Deckung und lugen nun vorsichtig abwartend unter einer weißen Daunendecke hervor.
Gefiederte Freunde laben sich abermals ganz hungrig in Gärten und auf Balkonen an bereit hängenden Futterquellen.
Und der Mensch schließlich steigt erneut in seine wärmende Winterkleidung und holt den schon für die Sommerruhe eingemotteten Rodelschlitten für die kreischend toben wollenden Kinder aus dem Lager-Schuppen.
Die kalte Jahreszeit hat uns alle wiederum im Griff.
Nur … wer entscheidet eigentlich darüber, wann welche Jahreszeit beginnt und wann sie endet?
Ginge es nach dem Willen mancher Menschen, dann wäre es das ganze Jahr über schweißtreibender Hochsommer. Vielleicht auch nur erste Gefühle weckender Frühling. Oder bunt malender Herbst, oder Kaminofen-Winter.
Es gibt viele Menschen, die wünschen sich im Leben immer gerade das, was sie derzeit nicht haben oder nicht bekommen können.
Sollten wir aber nicht mit dem zufrieden sein, was wir haben, was wir „besitzen“?
Zum Beispiel gesund zu sein, oder einen lieben Partner, oder/und Familienzusammenhalt an seiner Seite zu haben?
Wir sollten uns mehr Gedanken um andere machen, als nur immer auf uns selbst zu schauen.
(Was ICH mir grad wünsche. Wie es für MICH das Beste ist).
Sicher, ein gesundes Selbstbewusstsein sollte Mensch schon haben. Auch darf sich Mensch selbst gerne haben. Nichts spricht dagegen.
Nur das ewige fordernde Nörgeln bei anderen, das sollte er lassen.
Vielleicht sollten wir das Leben einfach so annehmen, wie es ist.
Wir können unseren Lebensplan eh nicht aus dem Wege gehen. Vielleicht laufen wir Umwege, durchwandern Irrgärten. Schlaufüchse finden vielleicht mal ´ne Abkürzung.
Aber am Ende steht die Ziellinie fest getackert und kommt uns nicht entgegen.
Jeden Tag so zu leben und zu schauen, was ER mir bringt, nicht, was er mir nehmen könnte.
Ich möchte freie Auswahl bei meinen Lebensthemen haben, selbstbestimmt sein.
Keiner soll mir vorschreiben, wie ich zu leben (und zu trauern) habe.
Sicherlich werde ich meinen Lebensmittelvorrat an Zutaten erweitern müssen.
Mein Lebensaufwand wird größer werden.
Da ich vieles in kleineren Mengen kochen(leben) werde, wird es bei mir natürlich auch Unsicherheiten bei der Planung geben.
Aber dieses Risiko nehme ich gerne in Kauf.
Sozusagen mein LEBEN „à la carte“.