NEUes braucht Platz

21.04.2013 11:34

oder

Es weht ein frischer Wind :)

 

Das Leben lebt sich jeden Tag. Was ich aus meinem Leben hier auf unserer wunderschönen Erde mache, dafür bin ich allein verantwortlich.

Da kann ich nichts auf andere schieben, da sind nicht andere daran schuld, da müssen nicht andere für mich etwas tun. Ich spüre, dass es nicht gut ist, in einer Opferrolle zu leben.

Wessen Opfer sollte ich denn auch sein?

Ich kann doch nur DAS sein, was ich mir selbst zugestehen mag, was ich mir inniglich wünsche. Meine Gedanken können selbst etwas neu erschaffen. Gedanken sind Produkte unserer Rationalität, unseres Geistes. Kombiniert mit den Gefühlen aus unserer Körpermitte, unserer Seele, werden sie lebendig und beflügeln uns. Das Leben kann somit leichter, schöner, erfüllender sein. Man muss es nur wollen und zulassen!

 

April, April, der macht ab sofort, was ICH will! Nun gut, das Wetter kann und will ich gar nicht beeinflussen.

Aber, dieser späte April-Frühling hat mich gepackt! Sozusagen ratzfatz munter gemacht.

Meine Sinne und meinen Geist. Und damit diesen Drang nach Sauberkeit und Klarheit in meinen Gefühlen. Die in den letzten zwölf Monaten mit mir Berg und Tal gefahren sind.

Langsam kommt diese rasante Wildwasserfahrt in ruhigere Gefilde. Und ich kann die Welt um mich herum wieder klarer sehen, riechen, hören, spüren und schmecken.

Und ich kann dazu meine innere Stimme viel besser verstehen, da ich braver auf sie höre.

Diese meine innere Eingebung hat mich noch nie enttäuscht. Im Gegenteil, ich denke heute, dass ich schon viel früher auf sie hätte hören sollen, und das bedingungslos.

Nun, man lernt ja bekanntlich das Meiste aus den Fehlern, die man selber macht.

 

Es steckt viel mehr Weisheit in uns allen, als wir es uns erträumen können.

Einfach mal öfters die vorschnelle Klappe halten und sich selbst zuhören, in sich gehen.

Erst mal Dinge sacken lassen. Und gugge ma, sagt der Sachse, dann kommt man selbst auf ´ne Lösung.

Jedes Ergebnis ist dabei irgendwie gut. Manches Mal macht man halt ein paar ungewollte Zwischenstationen mehr bei der Klärung, macht Umwege, wodurch die Reise etwas länger werden kann.

Wer sagt denn, dass diese Reise nicht trotzdem an´ s Ziel führt?

Vielleicht wird es durch Umwege auch interessanter, die Lebenstour, da man etwas kennen lernt, woran man sonst „vorbei gefahren“ wäre?

Wenn man Aufgaben wirklich lösen will, dann schafft es jeder, man muss es nur wollen!

 

Gut, man kann und sollte sich Hilfe holen, wenn man es alleine nicht stemmen kann.

Daran habe ich in den letzten Monaten auch arbeiten müssen. Und es ist mir mit der Zeit ganz gut gelungen Unterstützung anzunehmen, in welcher Form auch immer. Am liebsten war mir dabei die mentale Hilfe; einfach nur zuhören, sich lesen, zusammen schweigend und auch heulend um Fassung ringend durch Wald und Flur laufend.

 

Höhen und Tiefen gehören zu jedem Leben dazu, welches wir hier im Diesseits "erfahren"  dürfen.

Vergesst also nie, dass das Leben immer ein Geben (aber auch Nehmen) ist – und damit meine ich nicht die materiellen Dinge.

 

Ich habe in den letzten Monaten viele gute Bücher gelesen, mit noch mehr interessanten, meist klugen Menschen hier in Leipzig und außerhalb wohnend gesprochen, die mich aufgebaut und die mir bestätigt haben, was im Leben das Allerwichtigste ist.

Und das ist eben nicht das Materielle, äußere Schönheit oder Gier nach allem, wie so manche es leben, sondern allein nur die LIEBE zu Menschen, Tieren und zur Natur.

Diese tiefe bedingungslose Liebe, so wie ich sie mit meiner Antje gelebt/erlebt habe.

 

Seit ein paar Tagen geht es mir also viel besser und ich habe jetzt die Kraft, mich von materiellen und nichtmateriellen Dingen endgültig zu trennen.

 

Ich habe gestern angefangen, die Anzieh-Sachen von meiner Antje zum Kleidercontainer zu befördern.

In der nächsten Zeit werde ich das „Fellpresse-Büro“ „entrümpeln“.

 

Ich will diese „Aufräumaktion“, diesen Frühlingsputz auch gleich nutzen und mich selbst von MEINEN uralten Sachen und Dingen trennen und will damit gleichzeitig auch in meinem Inneren aufräumen, nicht nur die voll gestopften Schränke meiner Wohnung.

Sozusagen was NEUES beginnen. In mir selbst Freiräume schaffen und mich reinigen, damit mein Geist und meine Seele „mehr Raum“ haben.

 

 

Mir persönlich geht es jetzt besser. Das heißt nicht, dass ich nicht mindestens einmal am Tag weine. Aber ich habe mich gefestigt; meine Tränen erleichtern jetzt mehr und sind reinigend.

Ich weis ja, dass das Leben nach unserem „Tod“ weiter geht. Dass etwas bleibt.

 

Durch kluge und liebevolle Menschen (hier in Leipzig, besonders auf der Palliativstation und im Hospiz und auf Facebook) habe ich gelernt, der heutigen schnellen Zeit ein bisschen die Geschwindigkeit zu nehmen, nicht den Verstand zu verlieren, Halt zu bekommen und meinen Glauben an das LEBEN wieder zu festigen.

 

Ich wünsche allen Facebook-Freunden einen wundervollen Frühlingssonntag und bin euch herzensdankbar, dass es EUCH gibt! ♥

 

Und wer jetzt Lust zum Aufräumen bekommen hat, auf was auch immer, schiebt die Schuld nicht auf mich, sondern packt es an!