Und ich möchte LEBEN!

05.03.2013 13:53

Ich kann den Tod nicht „umgehen“, wie ein Hindernis, das mir zu schwierig ist.

Und ich kann auch nicht gut mit dem Tod umgehen.

Auch nicht mit meinem eigenen.

Schließlich kommt der Tod, wann ER will.

Und dazu meist unangemeldet.

Er klopft nicht höflich an die Wohnungstür, sondern er öffnet einfach.

 

Ich habe in den letzten Monaten viel um meine Liebste geweint und mit allem gehadert.

Habe unter Schock gestanden und dann wieder alles wie im Trancezustand erlebt.

Habe mein seelisches und körperliches Gleichgewicht verloren.

Habe selbst an mir gezweifelt und bin ständig in diesem Gefühl der Achterbahn fahren hängen geblieben, ganz schwindelig davon.

 

Plötzlich passiert alles so im schnellen Wechsel. Ein auf und ab der Gefühle.

Dass ich manchmal dachte, der Ausschlag der Amplitude ginge ungebremst ins Unendliche.

Um dann plötzlich inne zu halten … bis zur nächsten Attacke auf mein Gemüt.

Und zwischendrin immer diese kleinen, glücklichen Momente mit Dog Sammy, meinem treuen Freund und Lebensretter.

Er hat mich raus gezogen aus so vielen Seelentiefs.

Er hat mich aber auch gefordert.

Er hat mich getröstet mit seiner unverwechselbar kuschelig lieben Art.

So, wie liebe Freunde, wie ihr bei Facebook. Nur ohne kuscheln.

 

Aber es gibt eben auch diese Zeiten, da kann man sich nicht anderweitig trösten lassen, da muss man durch dieses dunkle Tal selbst gehen, stolpern, straucheln, hinfallen und immer wieder aufstehen.

Um dann die kleine Anhöhe zu erreichen, die so lichtdurchflutet ist, dass die Seele sich wieder schneller auftanken kann.

 

Verluste im Leben machen ängstlich und verletzlich.

Verluste im Leben zeigen aber auch, wie wertvoll das Leben hier auf Erden ist.

 

Und ich möchte LEBEN!

Was kann an dieser Einstellung falsch sein?

 

Trauer wird nie vergehen. Ich wünsche mir natürlich, dass mein Seelenschmerz Stück für Stück erträglicher wird.

Ich habe gemerkt, dass mir ein Hobby dabei helfen kann, meine Trauer besser zu verarbeiten.

Ich habe einen Altersring erreicht, der schon recht beachtlich dick ist.

Deshalb kann ich nicht lange zaudern.

Ich darf seit einiger Zeit dem Rententräger auf der Tasche liegen.

 

Und deshalb: Ärmel wieder hochgekrempelt und ran ans Schreiben!

Ich schreibe in erster Linie für mich. In keiner Weise gewinnorientiert. Außer ideeller Art.

Schreiben als tägliche Hausaufgabe.

Schreiben als Motor, einen Rhythmus im Alltag zu finden, da ich immer noch am ordnen meiner Lebensinhalte bin.

 

Ich schreibe aber auch für diejenigen, die sich auf meiner Homepage wohl fühlen.

Ich  bin der Meinung, das reicht an Gründen, weiter zu machen.

Mit meinem Leben!